Informationen für Eltern von Grundschulkindern
Liebe Eltern,
die bevorstehende Narkose Ihres Kindes wird Sie verständlicherweise beunruhigen. Vielleicht ist es das erste Mal für Sie, dass Sie Wohl und Leben Ihres Kindes in die Hände anderer Menschen legen müssen. Dieser großen Verantwortung will Ihr Narkosearzt in vollem Umfang gerecht werden.
Neben uns als Ärzten können aber auch Sie als Eltern eine ganze Menge tun, um den Eingriff für Ihr Kind so angenehm und reibungslos wie möglich verlaufen zu lassen. Dies wollen wir Ihnen im Folgenden erläutern.
Was kann Ihr Kind schon verstehen?
Anders als Vorschulkinder können Grundschulkinder immer besser Zusammenhänge zwischen der konkreten Situation, ihren Ursachen und Auswirkungen herstellen. Damit sind sie nun auch in der Lage, Krankheiten und die Funktion medizinischer Eingriffe besser zu verstehen. Sie lernen zunehmend, sich in andere hineinzuversetzen und können darum schon nachvollziehen, dass das medizinische Personal ihnen beim Gesundwerden helfen will. Da die Selbstbestimmung über den eigenen Körper immer wichtiger wird, möchten Kinder dieses Alters gerne mithelfen und bestimmte Handlungen selbst ausführen.
Was können Sie für Ihr Kind tun?
Die vorausgegangenen Überlegungen machen deutlich, wie wichtig eine gute Information für Ihr Kind ist. Es kann sich dann darauf einstellen, was auf es zukommt, ist gelassener und eher zur Mitarbeit bereit. Dies erleichtert sowohl Ihnen als Eltern, als auch uns als Ärzten ganz wesentlich die Situation. Ein unvorbereitetes Kind hingegen reagiert leicht überängstlich, verkrampft oder mit massiver Gegenwehr. – Das muss nicht sein!
Bevor Sie mit Ihrem Kind reden, informieren Sie sich gut über den bevorstehenden Ablauf. Unsere Informationen zur ambulanten Narkose Ihres Kindes und unsere anderen Informationsseiten helfen Ihnen in leicht verständlicher Weise, einen Überblick zu erhalten. Haben Sie darüber hinaus noch Fragen, wenden Sie sich am besten an Ihren Narkosearzt.
Lassen Sie sich genügend Zeit zum Gespräch mit Ihrem Kind und fangen Sie rechtzeitig damit an, sodass Ihr Kind sich in aller Ruhe auf das Bevorstehende einstellen kann. Verzichten Sie bitte auf lange Vorträge und komplizierte Details. Geben Sie Ihrem Kind stattdessen viel Gelegenheit, Fragen zu stellen. Auf diese Weise hat es die Möglichkeit, die Informationen zu filtern – nicht jedes Kind will alles wissen (Selbstschutz)! Sie können beim Erklären die Dinge ohne Umschreibungen direkt benennen („Du darfst jetzt nicht essen und trinken, weil du gleich eine Narkose bekommst.“). Es gibt gute Kinderbücher zum Thema, die Sie Ihrem Kind vorlesen bzw. zusammen mit ihm anschauen können. Auch auf unserer Homepage können Sie fündig werden: Mit einem Klick auf das Tigerbild rechts oben auf dieser Seite wird Valentin allen Kindern zeigen, wie es bei einer Narkoseeinleitung vor sich geht und was es dort alles zu sehen gibt.
Ganz wichtig ist, dass Sie offen und ehrlich sind. Kinder merken sofort, wenn ihnen etwas vorenthalten wird und reagieren darauf sehr empfindlich. Auch wenn Sie in wohlmeinender Absicht Ihr Kind schonen wollen, kann das zu einem Vertrauensverlust führen, der weitere Arztbesuche massiv erschweren könnte. Was erklärt und besprochen wurde, muss genau eingehalten werden. Verschweigen Sie auch nicht eventuelle Schmerzen. Ist Ihr Kind besonders ängstlich, sprechen Sie uns bitte an, damit wir uns darauf einstellen können.
Für ein Grundschulkind gilt: Sie bleiben die wichtigste Bezugsperson für Ihr Kind, auch bei einer Narkose. Ihre gute Vorbereitung und Ihre liebevolle Nähe werden Ihr Kind in die Lage versetzen, zuversichtlich seiner Operation entgegenzusehen. Für alles andere sorgt Ihr Anästhesist!
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung!
Hinweis: Wegweiser für die Kinder- und Elternseiten sind die Tigerbilder, die als Link eingerichtet sind. Einfach draufklicken, und schon öffnet sich eine neue Webseite, z. B. öffnet das obige Bild mit dem Tiger-Papa die Bildergeschichte mit Valentin.