Bitten an die Eltern

Wie Eltern ihr Kind unterstützen können


 

    • Vorbereitung ist besser als Vermeidung
       
      Machen Sie nach Möglichkeit schon vorher Ihr Kind altersentsprechend mit dem Thema Narkose und Operation, Arzt und Zahnarzt vertraut. Dies nimmt die Angst vor dem Ungewissen. Verwenden Sie einen Spielzeug-Arztkoffer und nutzen Sie „Tage der offenen Tür“ z. B. im Krankenhaus. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass in Ihrem Umfeld und auch von Ihnen selbst über Ärzte, Behandlungen und Krankenhaus möglichst positiv gesprochen wird.
       
    • Ehrlichkeit ist besser als Verharmlosung
       
      Bereiten Sie Ihr Kind auf eventuell schmerzhafte Behandlungen vor. Durch Verharmlosen oder Verschweigen riskieren Sie einen Vertrauensverlust des Kindes Ihnen gegenüber, aber auch gegenüber Arzt oder Praxispersonal. Spätere ärztliche Behandlungen können auf diese Weise erheblich erschwert werden.
       
    • Ruhe ist besser als Hektik
       
      Behalten Sie die Nerven, denn die Situation ist, wie sie ist und muss bewältigt werden. Atmen Sie tief durch. Sie wissen, dass Ihr Kind aufgrund seiner hohen Sensibilität spürt, wenn Sie den Boden unter den Füßen verlieren. Falls die Begleitung Ihres Kindes eine zu große Belastung für Sie darstellt, bitten Sie eine weitere Vertrauensperson Ihres Kindes um Unterstützung.
       
    • Taktik der kleinen Schritte ist besser als Überrumpelung
       
      Nehmen Sie Ihr Kind während der Untersuchung bzw. bei der Venenpunktion vielleicht auf den Schoß. Erklären Sie Ihrem Kind – eventuell gemeinsam mit dem Arzt – die nun folgenden Schritte und geben Sie ihm Raum, Fragen zu stellen.
      Das schafft Sicherheit
       
    • Regeln sind besser als impulsives Handeln
       
      Sie kennen ihr Kind am besten. Informieren Sie die Ärzte und das Praxispersonal unbedingt über Vorlieben und Abneigungen, Gewohnheiten und Besonderheiten Ihres Kindes, wie zum Beispiel Allergien, Medikamente und Ängste. Im Gegenzug lassen Sie sich über Regeln in der Arztpraxis informieren. Damit können schon einige Missverständnisse im Vorfeld vermieden werden.
       
    • Alleinsein ist das Schlimmste
       
      Es ist sehr wichtig, dem Kind das Lieblingsspielzeug (z. B. ein Kuscheltier) mitzugeben. Damit hat es etwas Vertrautes bei sich, zugleich eine Beziehung zu seinem Zuhause und somit mehr emotionale Sicherheit und Geborgenheit.
       
    • Unterstützung bedeutet Entlastung
       
      Denken Sie in dieser belastenden Situation auch an sich selbst und aktivieren Sie Ihr „soziales Netzwerk“. Akzeptieren Sie Unterstützung z. B. durch Großeltern, Freunde oder auch durch gesunde Geschwisterkinder.
      Die „wohldosierte“ Aufgabenverteilung gibt Ihnen Entlastung; und Ihre gesunden Kinder haben das Gefühl, in dieser Situation helfen zu können und nicht ausgeschlossen zu sein. Erfolgreich bewältigte Problemsituationen stärken die Familienbande.
       
    • Einfühlungsvermögen ist besser als Beharrungsvermögen
       
      Das gesamte Praxispersonal möchte mit all seiner Erfahrung und seinem Wissen nur das Beste für Ihr Kind. Bedenken Sie bitte: Sie selbst befinden sich in einer Ausnahmesituation. Ärzte und Praxispersonal befinden sich an ihrer Arbeitsstelle und haben ihren berufsbedingten Rhythmus. Überlegen Sie sich, ob Sie Ihr Anliegen sofort vorbringen müssen oder ob es nicht auch noch eine halbe Stunde Zeit hätte.
       
    • Nachsicht ist besser als Strenge
       
      Ein operativer Eingriff ist für die ganze Familie eine Ausnahmesituation. Ihr krankes Kind reagiert anders als „normal“, ist müde und kann sich schlecht konzentrieren. Auch Ihr Partner und die Geschwisterkinder sind ein wenig aus der Bahn geworfen. Seien Sie daher nachsichtig, wenn nicht alles so läuft und nicht alle sich so verhalten, wie Sie es erwarten. sprechen Sie auch Ihre Erwartungen deutlich aus. Am meisten Nachsicht aber haben Sie bitte mit sich selbst.
       
    • Vertrauen ist stärker als Angst
       
      Vertrauen Sie

      • in das Können und die Motivation des medizinischen Personals;
      • in die Belastbarkeit Ihres familiären und sozialen Netzwerkes;
      • in Ihre eigenen Fähigkeiten der Problembewältigung; und nicht zuletzt
      • in die Stärke Ihres hoffentlich bald wieder gesunden Kindes.

     


    Unsere Empfehlungen haben wir an die „10 Bitten an die Eltern“ des Aktionskomitees KIND IM KRANKENHAUS Bundesverband e. V. (AKIK) angelehnt.


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