Die Frage, ob eine Narkose dem Gehirn des Kindes schade, habe ich heute von einer besorgten Mutter gestellt bekommen, die sich jetzt an Nachrichten vor einigen Jahren zu diesem Thema erinnerte, als eine Behandlung ihres Kindes in Narkose geplant wurde.
Meine Antwort war: „Nein, es ist kein sicherer Zusammenhang zwischen Narkosen bei kleinen Kindern und Störungen der Gehirnentwicklung bekannt.“
In den Jahren vor 2015 gab es einige Berichte in der Fach- und Tagespresse, die über mögliche Beeinträchtigungen der geistigen (kognitiven) Fähigkeiten bei Kindern, die im frühen Alter Narkosen bekommen hatten, berichteten.
Über die diesbezüglichen Entwarnungen habe ich leider in der Tagespresse nichts mehr gelesen. Eine Verunsicherung ist bei vielen Eltern geblieben.
In einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt 2017 ist diese Entwarnung so formuliert:
„Ein kausaler Zusammenhang zwischen Anästhesie und neurokognitiven Defiziten kann aufgrund der Komplexität des menschlichen Gehirns, der Plastizität und der multifaktoriellen Einflüsse auf die neurokognitive Entwicklung von Kindern nicht nachgewiesen werden.“
Weblinks:
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- Stellungnahme des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie: „Neurotoxizität durch Anästhetika?“ vom 01.07.2014
- Deutsches Ärzteblatt: „Studie: Narkose kann kognitive Entwicklung von Kleinkindern schädigen“ vom 08.06.2015
- Leserbrief des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin vom 22.06.2015
- Deutsches Ärzteblatt: „Kinderanästhesie: Was wirklich wichtig ist“ vom 27.01.2017